Die Zukunft der Intelligenz: Einblicke und Standpunkte zur Allgemeinen Künstlichen Intelligenz

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Die Frage nach der Allgemeinen Künstlichen Intelligenz: Expertenmeinungen und Perspektiven

Einführung


Die Idee einer Allgemeinen Künstlichen Intelligenz (AGI) fasziniert Wissenschaftler und Technologen seit Jahrzehnten. Doch was genau ist AGI, und wie lässt sich feststellen, ob wir sie erreicht haben? Diese Fragen sind nicht nur von theoretischem Interesse, sondern haben auch weitreichende praktische und ethische Implikationen. Wir haben acht führende Experten auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz befragt, um ihre Ansichten zu diesem spannenden Thema zu erfahren.


Definition von AGI


Der Begriff "Allgemeine Künstliche Intelligenz" beschreibt eine Form von KI, die menschenähnliche Intelligenz besitzt. Das bedeutet, dass sie universell einsetzbar, sehr leistungsfähig und in der Lage ist, selbständig zu lernen und Aufgaben zu erledigen. Doch diese allgemeine Definition wirft viele Fragen auf, insbesondere wie man eine AGI von anderen Formen der KI unterscheiden kann.


Methoden zur Erkennung von AGI


Ein häufig genannter Test zur Erkennung von AGI ist der Turing-Test, bei dem ein menschlicher Prüfer nicht in der Lage sein sollte, zwischen einem Menschen und einer Maschine zu unterscheiden. Doch viele Experten sind sich einig, dass dieser Test für moderne Sprachmodelle wie ChatGPT nicht mehr ausreicht. Stanford-Professor Sebastian Thrun und Professor Kristian Kersting von der TU Darmstadt schlagen vor, dass eine AGI in der Lage sein sollte, über einen längeren Zeitraum die Arbeit eines Büroangestellten zu übernehmen, ohne dass dies jemand bemerkt.


Physische Präsenz als Kriterium


Kersting betont zudem, dass eine AGI zwingend auch einen physischen Körper haben müsste, um als solche anerkannt zu werden. Ohne diese physische Präsenz würde er nicht von einer AGI sprechen. Diese Ansicht wird von einigen Experten geteilt, während andere der Meinung sind, dass dies nicht notwendig ist, solange die KI andere Kriterien erfüllt.


Wann wird AGI Realität?


Die Meinungen darüber, wann wir AGI erreichen werden, gehen weit auseinander. Thrun rechnet damit, dass eine AGI bereits 2026 auf den Markt kommen könnte. Kersting hingegen glaubt, dass wir auch in den nächsten zwei bis drei Generationen keine AGI erleben werden. Diese Diskrepanz zeigt, wie unterschiedlich die Einschätzungen der Experten sind.


Wer wird AGI zuerst entwickeln?


Auch bei der Frage, wer zuerst eine AGI entwickeln wird, gibt es unterschiedliche Ansichten. Einige Experten glauben, dass dies eher privaten Unternehmen gelingen wird, während andere die öffentliche Forschung als führend sehen, vorausgesetzt, sie erhält die notwendige Förderung. Eine mögliche Lösung könnte in einer Public-Private-Partnership oder einem Open-Source-Projekt liegen.


Anwendungsbereiche für AGI


Die potenziellen Anwendungen für AGI sind vielfältig. Kersting würde eine AGI gerne als Forschungsassistenz einsetzen, zum Beispiel zur Verwaltung von Terminen. In der Wirtschaft sieht er jedoch weniger Nutzen, da er nicht an die Utopie glaubt, dass man durch AGI weniger arbeiten muss. Ein großes Potenzial sieht er hingegen im demografischen Wandel, wo AGI zur Pflege von Menschen und als Alltagshilfe eingesetzt werden könnte.


Rechte und Pflichten von AGI


Ein kontroverses Thema ist die Frage nach den Rechten und Pflichten einer AGI. Kersting ist der Meinung, dass eine AGI, die Empathie zeigt, möglicherweise als "Person" im rechtlichen Sinne anerkannt werden müsste, mit entsprechenden Rechten und Pflichten. Dies wirft komplexe ethische und juristische Fragen auf, die weit über die Informatik hinausgehen.


Ethik und Moral in der AGI-Entwicklung


Katharina Zweig von der TU Kaiserslautern sieht die Entwicklung einer AGI grundsätzlich kritisch. Sie argumentiert, dass es uns Menschen schwerfallen würde, einer Maschine einen universellen moralischen Kompass mitzugeben. Unser eigener moralischer Kompass hat sich evolutionär entwickelt und wird durch soziale Interaktionen ständig neu ausgerichtet – und ist trotzdem oft nicht zuverlässig. Zweig ist der Meinung, dass wir es als Menschen gar nicht erst versuchen sollten, eine AGI zu entwickeln.


Interdisziplinäre Zusammenarbeit


Die Frage nach den Rechten und Pflichten einer AGI sollte laut Zweig nicht von Informatikern beantwortet werden, sondern von Juristen, Experten aus den Gesellschaftswissenschaften und der Rechtsphilosophie. Diese Disziplinen haben das gesamte Rechtsgebäude und Sozialgefüge im Blick und sind daher besser geeignet, solche komplexen Fragen zu beantworten.


Fazit


Die Diskussion über Allgemeine Künstliche Intelligenz zeigt, wie vielschichtig und komplex dieses Thema ist. Während einige Experten optimistisch sind und glauben, dass wir AGI in naher Zukunft erreichen können, sind andere skeptischer und sehen noch viele ungelöste Probleme. Klar ist jedoch, dass die Entwicklung von AGI nicht nur technologische, sondern auch erhebliche ethische und gesellschaftliche Herausforderungen mit sich bringt. Eine interdisziplinäre Herangehensweise wird notwendig sein, um diese Herausforderungen zu meistern.


Bibliographie


- t3n.de: Wir haben diese 8 KI-Experten befragt: Woran erkennt man eine Allgemeine Künstliche Intelligenz?
- finanznachrichten.de: Wir haben diese 8 KI-Experten befragt: Woran erkennt man eine Allgemeine Künstliche Intelligenz?
- heise.de: Umfrage: Woran erkennt man eine Künstliche Allgemeine Intelligenz?
- wfb-bremen.de: Was ist künstliche Intelligenz? Definition KI
- de.wikipedia.org: Künstliche Intelligenz
- vuca.de: KI – Künstliche Intelligenz
- t3n.de: Archiv 26.04.2020
- ifo.de: Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz
- kas.de: Künstliche Intelligenz - Häufig gestellte Fragen

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