Bilanz und Zukunft des Digitalpakts Schule in Deutschland

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In den letzten Jahren hat die Digitalisierung des Bildungswesens in Deutschland erheblich an Bedeutung gewonnen. Ein Schlüsselprojekt hierbei war der Digitalpakt Schule, der 2019 mit einem Budget von zunächst fünf Milliarden Euro ins Leben gerufen wurde. Ziel des Paktes war es, die digitale Infrastruktur der Schulen zu verbessern – beispielsweise durch schuleigenes WLAN, interaktive Tafeln sowie die Bereitstellung von Tablets und Computern für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte. Im Zuge der Corona-Pandemie wurde das Programm um weitere 1,5 Milliarden Euro aufgestockt.

Mit dem Auslaufen des Digitalpakts Schule im Mai 2024 stellt sich nun die Frage, was dieses milliardenschwere Förderprogramm tatsächlich bewirkt hat. Hat es dazu beigetragen, das deutsche Bildungssystem digital fit zu machen?

Nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurden bis Mitte 2023 insgesamt 4,8 Milliarden Euro des Basis-Digitalpakts verplant. Die Länder ergänzten die Bundesmittel durch eigene Beiträge, sodass die Gesamtfördersumme auf 7,15 Milliarden Euro anwuchs. Im Rahmen dieser Investitionen konnten Schulen ihre digitale Infrastruktur ausbauen und zahlreiche Geräte anschaffen. Laut Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger profitierten etwa 29.000 der mehr als 32.000 Schulen in Deutschland vom Digitalpakt.

Doch trotz der umfangreichen Investitionen zeichnen sich auch Herausforderungen ab. Es mangelt an einer kontinuierlichen Finanzierung für Wartung, Erneuerung und Lizenzkosten. Zudem sind viele Schulen bei technischen Problemen auf sich allein gestellt, da Administratoren fehlen oder überlastet sind. Auch die notwendige Fortbildung von Lehrkräften und die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Unterricht sind Punkte, die weiterhin angegangen werden müssen.

Bildungsexperten und Lehrerverbände betonen, dass die Anschaffung digitaler Endgeräte allein keinen umfassenden Bildungserfolg garantiert. Die pädagogische Einbettung der Technik, die Entwicklung digitaler Lehr- und Lernkonzepte sowie die Förderung digitaler Kompetenzen bei Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften sind entscheidend für eine gelungene Digitalisierung des Bildungswesens.

Mit Blick auf die Zukunft fordern Bundesländer und Bildungseinrichtungen die Fortsetzung des Digitalpaktes. Der sogenannte Digitalpakt 2.0 soll kommen, jedoch sind Verhandlungen über dessen Umfang und Ausgestaltung noch im Gange. Die Länder pochen auf eine Weiterführung des Förderprogramms in gleicher Höhe und verlangen vom Bund Mittel von mindestens 1,3 Milliarden Euro pro Jahr für die kommenden fünf Jahre. Die Bundesregierung betont, dass sie sich für einen Digitalpakt 2.0 einsetzt, doch konkrete Ergebnisse stehen noch aus.

Schulen und Lehrkräfte stehen somit weiterhin vor der Herausforderung, digitale Bildung zu gestalten und weiterzuentwickeln – eine Aufgabe, die ohne zusätzliche finanzielle Mittel und strukturelle Unterstützung nur schwer zu bewältigen sein wird. Der Digitalpakt Schule hat den Grundstein für eine umfassende Digitalisierung an deutschen Schulen gelegt, doch es bedarf weiterer Anstrengungen, um das Bildungssystem an die digitalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts anzupassen.

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