Bayerns Weg zur KI-Souveränität mit eigenem Basismodell BayernGPT

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Im digitalen Zeitalter ist die Abhängigkeit von technologischen Innovationen und Softwarelösungen ein zentrales Thema für Regierungen weltweit. Insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) sind Grundlagenmodelle, die als Basis für eine Vielzahl von Anwendungen dienen, ein wichtiger Baustein. Der Freistaat Bayern hat daher das ambitionierte Ziel verfolgt, mit "BayernGPT" ein eigenes KI-Basismodell zu entwickeln, um technologische Unabhängigkeit zu erreichen und eine vertrauenswürdige Grundlage für künftige KI-Anwendungen zu schaffen.

Die Notwendigkeit eines eigenen KI-Basismodells ergibt sich aus der Tatsache, dass der Großteil der derzeitigen KI-Software, einschließlich bekannter Chatbots wie ChatGPT, auf Modellen basiert, die von US-amerikanischen Technologieunternehmen wie OpenAI entwickelt wurden. Das führende Sprachmodell GPT4 ist ein Beispiel für ein solches Basismodell, das menschliche Sprache mit hoher Präzision versteht und die Grundlage für zahlreiche Anwendungen bildet. Bayerns Bestreben, ein eigenes Modell zu entwickeln, spiegelt den globalen Trend wider, eigene Kapazitäten im Bereich der KI zu schaffen und nicht von internationalen Großkonzernen abhängig zu sein.

Für die Entwicklung eines solchen KI-Basismodells sind allerdings erhebliche Ressourcen erforderlich. Es müssen nicht nur mehrere tausend Hochleistungsrechner (GPUs) angeschafft werden, sondern auch ein umfangreicher Pool an Trainingsdaten steht im Fokus. Diese Daten sind essenziell, damit das künstliche neuronale Netzwerk Muster und Zusammenhänge eigenständig erlernen kann. Die Herausforderung dabei ist nicht nur die Menge an Daten, sondern auch die Qualität und die Vermeidung von Voreingenommenheiten, die in die Algorithmen einfließen könnten.

Bayern plant, den notwendigen finanziellen Rahmen für die Anschaffung der Rechnerkapazitäten aus dem Innovationsförderprogramm "Hightech Agenda" zu schöpfen. Die Technische Universität Nürnberg führt die Entwicklung an, in Kooperation mit anderen bayerischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die Entwicklung des Grundlagenmodells wird voraussichtlich etwa fünf Jahre in Anspruch nehmen, mit dem Beginn der Implementierung der Rechnerinfrastruktur bereits im Jahr 2024.

Einmal entwickelt, soll das Basismodell für verschiedenste Anwendungen innerhalb der bayerischen Staatsregierung genutzt werden, insbesondere um Verwaltungsprozesse zu optimieren und Bürokratie abzubauen. Ein Beispiel hierfür sind Chatbots, die Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern rund um die Uhr beantworten können. Die Vision ist eine weitreichende Integration von KI in den öffentlichen Dienst, welche auch zur Einsparung von Personalstellen beitragen könnte.

Das Besondere an "BayernGPT" ist, dass es als Open-Source-Projekt veröffentlicht werden soll. Dies eröffnet Unternehmen und der Industrie die Möglichkeit, das Modell für eigene Zwecke anzupassen und weiterzuentwickeln. Ein solcher "Feintuning"-Prozess erlaubt es, das Basismodell mit spezifischen Datensätzen zu trainieren, die für bestimmte Aufgaben relevant sind, wie etwa im Bereich des Kundenservices.

Neben den Investitionen in die Rechnerkapazitäten dürfen die laufenden Kosten nicht unterschätzt werden. Die Stromkosten für den Betrieb der Hochleistungsrechner werden im hohen sechsstelligen Bereich geschätzt, was die Notwendigkeit eines effizienten Energiemanagements unterstreicht.

Das Projekt "BayernGPT" zeigt das Bestreben Bayerns, in der KI-Forschung und -Entwicklung eine führende Rolle einzunehmen. Es ist ein Beispiel dafür, wie regionale und nationale Bestrebungen, in der KI-Entwicklung autonom zu werden, zunehmend an Bedeutung gewinnen. Mit der geplanten Open-Source-Veröffentlichung des Basismodells könnte Bayern zudem einen wichtigen Beitrag zur weltweiten KI-Community leisten und die Entwicklung ethisch verantwortungsvoller KI-Technologien fördern.

Quellen:
- BR24 (https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/bayerngpt-so-will-bayern-technologisch-bei-ki-unabhaengig-werden,U3ae659)
- Twitter-Posts von BR24 (https://twitter.com/BR24/status/1755912073232662980)
- LinkedIn-Posts von Petra Krpalek (https://www.linkedin.com/posts/petra-krpalek_bayerngpt-so-will-der-freistaat-technologisch-activity-7161705405302214658-C9vQ)
- Reddit-Beiträge im BayernGPT Subreddit (https://www.reddit.com/r/BayernGPT/comments/1anoqfu/bayerngpt_so_will_der_freistaat_technologisch/)

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