Seit ihrer Einführung hat sich die künstliche Intelligenz Alexa zu einem zentralen Element in vielen Smart Homes weltweit entwickelt. Der von Amazon entwickelte Sprachassistent hat den Alltag vieler Menschen vereinfacht, indem er die Steuerung von Geräten und die Beantwortung von Fragen über einfache Sprachbefehle ermöglicht. Doch der digitale Helfer steht vor einer bedeutenden Veränderung: Amazon plant die Einführung eines kostenpflichtigen Abonnements für eine erweiterte Version, bekannt als "Alexa Plus".
Die Entwicklung von "Alexa Plus" folgt auf eine Zeit finanzieller Schwierigkeiten für den Technologieriesen, die sich in Kostensenkungen und Entlassungen innerhalb der Alexa-Abteilung widerspiegelten. Ein neues Sprachmodell namens "Remarkable Alexa", das im Herbst angekündigt wurde, konnte nicht die erhofften Resultate erzielen, was zu einer umfassenden Überarbeitung der KI-Assistentin führte.
Das Projekt "Alexa Plus" zielt darauf ab, die Assistentin mit verbesserten Konversationsfähigkeiten und personalisierter KI-Technologie auszustatten, um sie noch nützlicher im Smart Home zu machen. Im Gegensatz zur bisherigen Praxis wird "Alexa Plus" jedoch nicht im Rahmen der Amazon Prime-Mitgliedschaft angeboten, sondern erfordert ein zusätzliches, kostenpflichtiges Abonnement. Die Entwickler stehen unter Zeitdruck, denn bis zum 30. Juni soll "Alexa Plus" fertiggestellt sein.
Interne Unstimmigkeiten prägen das Bild der Alexa-Abteilung. Während ein Teil des Teams darauf besteht, auf der Basis der bestehenden "Classic Alexa" aufzubauen, gibt es andere Stimmen, die die Notwendigkeit eines kompletten Technologiewechsels betonen und zusätzliche Kosten für Kunden infrage stellen. Klar ist jedoch, dass ohne die Generierung von Einnahmen die Zukunft von Alexa auf dem Spiel steht, denn die Einnahmen aus den Amazon Echo-Lautsprechern allein reichen nicht aus.
In den USA rangiert Alexa aktuell hinter dem Google Assistant und Apples Siri auf dem dritten Platz. Mit "Alexa Plus" soll sich das ändern. Die verbesserte Assistentin soll bisherige Schwächen ausmerzen und präzise, zusammenhängende Konversationen ermöglichen. Zudem soll sie Smart-Home-Aufgaben auch jenseits vorprogrammierter Routinen erledigen können.
Vorerst werden die Neuerungen nur am englischsprachigen Heimatmarkt getestet. Es ist noch unklar, ob und wann "Alexa Plus" in Deutschland erhältlich sein wird und zu welchem Preis. Ebenso bleibt abzuwarten, welche Neuerungen das kostenpflichtige Abo bieten wird und welche Einschränkungen Nutzer der kostenlosen Version hinnehmen müssen.
Die Einführung von "Alexa Plus" steht somit nicht nur im Zeichen technologischer Innovation, sondern auch im Kontext ökonomischer Erwägungen. Amazon befindet sich in einem Wettlauf mit der Zeit, um ein Produkt zu liefern, das die Bedürfnisse der Nutzer erfüllt und gleichzeitig neue Einnahmequellen erschließt. Nur die Zukunft wird zeigen, ob "Alexa Plus" den Marktanteil von Alexa erhöhen und damit zur finanziellen Erholung von Amazons KI-Abteilung beitragen kann.